Die Lebensbedingungen für Hunde haben sich gerade in den letzten Jahrzehnten enorm verändert. Insbesondere in den Städten werden sie mit zahlreichen Umweltreizen konfrontiert und der Raum für die freie Entfaltung ihrer Bewegungsbedürfnisse ist eher begrenzt. Da ist es für den Halter nicht immer einfach, allen Interessen gerecht zu werden. So verlangt die Umwelt entsprechende Rücksichtnahme, hierbei gilt es immer mehr Vorschriften zu beachten und andererseits sind aber auch die Bedürfnisse des Vierbeiners nach einer artgerechten Haltung zu erfüllen.

Bei einem artgerechten Umgang mit dem „besten Freund des Menschen“ stehen die Sachkunde des Hundehalters, der Gehorsam und die Sozialverträglichkeit des Hundes im Mittelpunkt des Zusammenlebens, denn Hunde nehmen die Umwelt anders wahr als Menschen und auch ihre Kommunikation ist eine andere. Wer weiß, wie man mit dem Hund „spricht“ und wie sein Hund lernt, hat es leichter.

Was sind diese einzelnen Bereiche und welcher Zweck wird mit der Erziehung bezweckt ?
 

Welpenprägung und Junghund-Sozialisierung

Die Entwicklung eines Hundes beginnt mit der Geburt und der Aufzucht beim Züchter. Hier werden dem Winzling bereits durch die Mutterhündin und die Wurfgeschwister die ersten Lektionen im Umgang miteinander und mit der Umwelt vermittelt. Dies kann bei dem Welpen gute aber eventuell negative Eindrücke hinterlassen.

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Nach der Abgabe des Welpen mit einem Alter von ca. 8 Wochen an den Besitzer geht diese Prägungsphase weiter und ist mit ca. 16 Wochen abgeschlossen. Die während dieser Phase erlebten und erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten gehen nicht mehr verloren.

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Gerade diese wichtige Zeit bietet für den Hund und seinen Besitzer die Gelegenheit, den Grundstein für ein vertrauensvolles und harmonisches Zusammenleben zu legen

Auch der Junghund muss im Umgang mit den Zwei- und Vierbeinern lernen, sich in ein gegebenes Rudel einzufügen. Hier muss der Besitzer darauf Wert legen, immer als Rudelführer anerkannt zu werden und zu bleiben.

 

Grundgehorsam

In direkten Zusammenhang mit der Einordnung in das Rudel „Familie“ hängt ein gewisser Grundgehorsam, den der Hund erlernen sollte. Hierbei sollte der Hundeführer bestimmte Worte verwenden um erlernte Verhaltensweisen auszulösen – „Sitz“ heißt hinsetzen und nicht hinlegen. Dieser Grundgehorsam ist auch dann die Grundlage für eine weiterführende Ausbildung, die mit einer Prüfung abgeschlossen werden kann. Hier gibt es in Deutschland den so genannten Hundeführerschein und in der hundesportlichen Ausbildung die Begleithundeprüfung (BH).

Beide Prüfungen sind in bestimmten Bundesländern die Voraussetzung für das Halten von bestimmten Hunderassen, bzw. den Wegfall von bestimmten Auflagen bei der Hundehaltung. In diesen Prüfungen werden auch die Sachkunde des Hundehalters, der Gehorsam und die Sozialverträglichkeit des Hundes überprüft.

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Bitte bedenken Sie, dass jeder Hund eine Aufgabe braucht und kein Schoßtier oder Dekorationsobjekt ist. Nur der sachkundige Umgang mit dem Hund führt zu einer - für beide Seiten - zufrieden stellenden Lebensweise.